Challenge – Ghostnets

Sie verhaken sich am Meeresgrund, reißen sich in Stürmen los oder werden illegal entsorgt – es gibt viele Wege wie herrenlose Fischernetze ins Meer geraten. Dort werden sie zur tödlichen Falle für Meeresbewohner*innen und machen außerdem zwischen 30 und 50 Prozent des Meeresplastiks aus. Die Auswirkungen von umhertreibenden Geisternetzen auf das marine Ökosystem sind enorm.

Bevor sie geborgen werden können, müssen sie jedoch erst einmal gefunden werden.

Ein erster Lösungsansatz des WWFs ist die Sammlung von Sonardaten durch das Scannen des Meeresbodens. Die manuelle Sichtung des Materials zur Identifizierung von Geistenetzen ist alledings sehr aufwendig und zeitintensiv.

Genau hier kommt das Team Ghostnetbusters zum Einsatz! Mia, Aron, Leon, Moritz, Phillip und Andrei haben sich zur Aufgabe gemacht den Lösungsansatz weiterzuentwickeln, um den Prozess zu automatisieren. Durch eine dynamische Zusammenarbeit und die interdisziplinäre Aufstellung des Teams ist es ihnen gelungen während des Hackathons ein benutzerfreundliches Open Source Programm zur Beschleunigung der Identifizierung von Geisternetzen zu entwickeln.

Pitch der Ghostnet Teammitglieder
Gewinnerteam Ghostnets bei Preisübergabe

Kleiner Spoiler: Dem Team ist es gelungen ein Programm zu entwickeln, das die Analyse-Zeit von den Sonardaten um ca. 70% verringert!

Dafür beschäftigten sie sich im ersten Schritt mit der Umwandlung von Sonardaten in Bild-Dateien. Es folgte die Reduzierung der Datenmengen durch die Aufteilung in kleine Pakete, sodass der Umgang für jegliche Algorithmen vereinfacht wurde. Im nächsten Schritt wurden die Bildpakete analysiert und „Points of Interest“ identifiziert. Die Koordinaten der „Points of Interests“ wurden berechnet und kleine Vorschaubilder generiert. Anschließend folgte die Erstellung von Ausgabe-Dateien, um die „Points of Interst“ auf einer Karte zu veranschaulichen. Abschließendes Ziel war die Erstellung einer Benutzeroberfläche, auf der Nutzer*innen die aufgeführten Arbeitsschritte leicht durchführen können.

In kurzer Zeit konnte so ein Open Source Programm entwickelt werden, das auch ohne spezielle Kenntnisse über Bilderkennung oder KI tatsächliche „Points of Interest“ und somit Geisternetze ausfindig macht. Die Idee überzeugte auch die Jury, die das Team mit dem 1. Platz der #ORCC22 auszeichnete.

Next Step: Die Rostock Ocean Convention vom 16. bis 17. November! Dort wird das Team erneut ihr Konzept vor Unternehmen und Wissenschaftler*innen der Blue Economy sowie potenziellen Partner*innen präsentieren.

Copyright: Nicole Riederer Lightnic Photography